Der Weg zur Diagnose, die Diagnosefindung, wird auch als Diagnostik bezeichnet und endet typischerweise mit der Benennung bzw. Feststellung der gefundenen Ausprägungen der Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Professionelles und wissenschaftliches Arbeiten, setzt eine möglichst objektive und standardisierte Verfahrensweise voraus. Standardisierung bedeutet im eigentlichen Wortsinn eine Vereinheitlichung von Definitionen, Fachtermini und Verfahrensweisen. Das Ziel ist somit die Schaffung gemeinsamer Standards.
Unser Angebot richtet sich an Einrichtungen der beruflichen Bildung und Rehabilitation wie Berufsbildungswerke, Werkstätten für Menschen mit Behinderung, aber auch Psychiatrien und Rehakliniken. Dies bedeutet im Klartext; wir kommen zu Ihnen und führen für Sie die Diagnostik durch. Sie sparen Zeit, Geld und Ressourcen und bekommen diagnostische Ergebnisse, die auf einem standardisierten und professionellen Verfahren basieren.
Melba
Wir als zertifizierter Anbieter von Melba, Melba SL und IDA (Instrument zur Diagnostik von Arbeitsfähigkeiten), bieten Ihnen ein standardisiertes Verfahren zur Diagnostik der arbeitsmarktrelevanten Fähigkeiten. IDA als Instrument der Fähigkeits- bzw. Eignungsdiagnostik ist ein Set aus insgesamt 14 standardisierten Arbeitsproben, zu denen neben verschiedenen „Papier- und Bleistift“- Erprobungen auch eine Reihe eher manueller Aufgaben gehören.
IDA wurde von einer Arbeitsgruppe unter der Verantwortung von Prof. Dr. S. Weinmann an der Universität Siegen entwickelt und erprobt. IDA ist auf das Dokumentationsinstrument MELBA perfekt abgestimmt, denn mit IDA können diejenigen arbeitsmarktrelevanten Fähigkeiten erhoben, beurteilt werden und mit dem Verfahren MELBA dokumentiert werden. Die 14 Arbeitsproben stellen die operationalisierten Aufgaben und Testungen der kognitiven Fähigkeiten, Fähigkeiten zur Art der Arbeitsausführung psychomotorische Fähigkeiten und Fähigkeiten aus dem Bereich Kulturtechniken/Kommunikation dar, so wie sie für MELBA definiert sind. Dies bedeutet, dass der Einsatz von IDA an die Arbeit mit MELBA gekoppelt ist.
Damit Sie von uns verwertbare, standardisierte und systematisch aufbereitete Daten erhalten, gibt zu jedem der 29 Merkmale eine Definition. Für jedes einzelne Merkmal wird die Höhe von Profilwerten festgelegt. Sie reichen dabei von 1 bis 5, wobei „1“ eine „sehr geringe Fähigkeit“ bzw. „sehr geringe Anforderung“ bedeutet. Das andere Ende der Skala wird von der „5“ markiert, was eine „sehr hohe Fähigkeit“ bzw. „sehr hohe Anforderung“ darstellt.
Das Verfahren von MELBA gliedert sich in drei Teile:
1. Das Fähigkeitsprofil
Für den Bereich der Fähigkeiten wurden Definitionen entwickelt, die die entsprechenden Merkmale bzw. Fähigkeiten exakt und trotzdem sprachlich gut verständlich beschreiben. Jeder Profilwert ist mit einem Beispiel versehen und somit eine sichere Einschätzung unterstützt.
2. Das Anforderungsprofil
Für den Bereich der Anforderungen existieren ebenfalls Definitionen der Merkmale bzw. Anforderungen, die in ihrer Formulierung gering von denen der Fähigkeiten abweichen, damit die Vergleichbarkeit der Merkmale gewährleistet bleibt.
3. Den Profilvergleich
Der dritte Bereich ist der Profilvergleich. Denkbar ist der Vergleich zwischen Fähigkeiten und Anforderungen, aber auch zwischen den Fähigkeiten von verschiedenen Personen oder Anforderungen verschiedener Tätigkeiten.
Grundlage der Diagnostik nach IDA/ Melba sind 29 definierte Merkmale, die in fünf Merkmalbereichen untergliedert sind:
SOZIALE MERKMALE
wie z.B. Teamarbeit, Kontaktfähigkeit
KOGNITIVE MERKMALE
wie z.B. Problemlösen, Konzentration
MERKMALE ZUR ART DER ARBEITSAUSFÜHRUNG
wie z.B. Ausdauer, Sorgfalt
PSYCHOMOTORISCHE MERKMALE
wie z.B. Antrieb, Reaktionsgeschwindigkeit
KULTURTECHNIKEN/ KOMMUNIKATION
wie z.B. Lesen, Rechnen, Sprechen
Melba SL
Weiterhin bieten wir Ihnen auch das Modul MELBA SL an. Es ermöglicht eine noch differenziertere Dokumentation von Fähigkeiten und Anforderungen im Bereich von unterdurchschnittlichen Ausprägungen. Selbst geringfügige Veränderungen in den Fähigkeiten bzw. in den Anforderungen von Tätigkeiten können im Rahmen einer Verlaufsdiagnostik sichtbar gemacht werden.
MELBA SL untergliedert für die Beurteilung der einzelnen Merkmale die MELBA-Skala im unterdurchschnittlichen Bereich (Profilwerte 1 und 2) in die fünf Stufen B, C, D und E und liefert damit eine differenzierte und aussagekräftige Dokumentation für Ihre Kostenträger. Darüber hinaus wurde der Skalenwert A eingeführt, der für eine nicht gegebene Anforderung bzw. Fähigkeit steht.
MELBA SL in der Fähigkeitsanalyse vor allem dann sinnvoll, wenn Sie mit einer Klientel arbeiten, deren Fähigkeiten zum Teil erheblich beeinträchtigt sind, oder wenn die Veränderungen erheblich beeinträchtigter Fähigkeiten nur im geringen Maße bzw. nur über einen längeren Zeitraum hinweg zu erwarten sind.
Bei der Anforderungsanalyse ist MELBA SL vor allem dann angezeigt, wenn die Anforderungen der Aufgaben und Tätigkeiten insgesamt sehr niedrig sind. Des Weiteren ist der Einsatz von MELBA SL auch sinnvoll, wenn geringfügige Veränderungen von Tätigkeiten bedeutsam sein können und somit dokumentiert werden müssen.
Besonders zu empfehlen ist der Einsatz von MELBA SL durch uns im Bereich der beruflichen Rehabilitation und Förderung für Personen mit sehr geringer Leistungsfähigkeit angemessene Tätigkeiten ausgewählt oder spezifisch angepasst werden sollen.
Für weitere Informationen nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.
Berufsfeldbezogene Eignungsanalysen
Nutzen Sie unser Know-how für Ihre Organisation. Unsere Eignungsanalyse orientiert sich an realen Aufgaben der jeweiligen kaufmännischen Berufsbilder und bedient sich dabei verschiedenster Analyseverfahren. Zu den verwendeten Verfahren gehören klassische Assessmentaufgaben wie:
- Postkorbübungen
- Lerntypentest
- Präsentierfähigkeit
- Sprach- und Kommunikationsanalysen
- Wissens und Logikübungen
- Testverfahren zur räumlichen Vorstellung
- Transferübungen
- Deutsch- und Mathetest
- Fachwissen Analyse
- Allgemeinwissen Analyse
- Motorische Analyse
Auf Wunsch erfolgt die Dokumentation nach ICF Kriterien. Förderziele, sowie daraus entstehende Fördermaßnahmen können zusätzlich smart formuliert werden. Für mehr Informationen sprechen Sie uns bitte an.
Melba und die ICF
Die ICF – die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ der World Health Organisation – stellt einerseits ein Konzept für das Verständnis von Begriffen wie Gesundheit, Krankheit und Behinderung zur Verfügung. Zum anderen ist sie eine Klassifikation zur differenzierten Kodierung der gesundheitsbezogenen Situation eines Menschen. Damit stellt die ICF selber kein Assessmentverfahren dar. Vielmehr wird gefordert, dass entsprechende Assessmentverfahren die konzeptionellen Grundlage der ICF berücksichtigen müssen und entsprechend zu entwickeln sind.
MELBA entspricht dieser Forderung. Hinsichtlich ihrer grundlegenden Konzeptionen haben MELBA und die ICF eine Reihe von Gemeinsamkeiten. Unter anderen gehören dazu die Folgenden:
- Beide Instrumente bieten einen Standard zur Beschreibung der aktuellen Situation eines Menschen an.
- Beide Instrumente stellen – wenn auch auf unterschiedliche Weise – einen Bezug von Personenmerkmalen und Umgebungsmerkmalen her.
- Beide Instrumente sind interdisziplinär entwickelt und anwendbar.
- Beide Instrumente sind fähigkeitsorientiert.
Damit stellt MELBA eine der geforderten Verfahrensentwicklungen auf der Grundlage der ICF dar.
Neben allen Gemeinsamkeiten gibt es jedoch auch eine Vielzahl bedeutsamer Unterschiede zwischen der ICF und MELBA. Zentral sind dabei die Folgenden:
- MELBA ist hinsichtlich seiner Anwendung nicht auf einen bestimmten Personenkreis eingegrenzt.
- Die ICF stellt einen Itempool dar, aus dem heraus Verfahren zu entwickeln sind und auch schon entwickelt wurden. Diese – unterschiedlichen – Verfahren stehen jeweils für einen bestimmten Bereich von Gesundheitsproblemen zur Verfügung. Dagegen steht MELBA als Standard für die arbeitsbezogene Dokumentation von Fähigkeiten und Anforderungen für alle Personengruppen zur Verfügung.
- Während MELBA Arbeit/Erwerbstätigkeit fokussiert, ist dieser Lebensbereich in der ICF nicht differenziert ausgearbeitet.
- Schließlich bietet MELBA mit seinem Anforderungsprofil und dem darauf aufbauenden Profilvergleich die Möglichkeit, Aussagen über das Zusammenspiel von Mensch und Umwelt zu machen – in der ICF findet das Konzept der Anforderungen keine Entsprechung.
Quelle: http://www.miro-gmbh.de/de/uebersicht-melba/melba-und-andere-verfahren/ 19.05.2017 18:00Uhr